Wo beginnt Nachhaltigkeit, wenn man funktionelle Outdoorbekleidung produziert?
Gerade bei Kindern ein wichtiges Thema.
Fangen wir beim ersten Entwurf an, beim Design. Wie platziere ich zum Beispiel die Nähte, um in der Produktion beim Schneiden der Einzelteile auf möglichst minimalen Verschnitt zu kommen. Je mehr Farben ich einplane, um so mehr verschiedene Stoffe werde ich benötigen. Könnte ich Farben oder Muster nicht zum Beispiel digital drucken? Damit käme nur ein Stoff zum Einsatz.
Jetzt sind wir wieder bei den Nähten. Um einen wirklich wasserdichten Overall zu produzieren, brauche ich zuerst einen wasserdichten Stoff – er sollte jedoch auch atmungsaktiv sein. Die einzelnen Teile werden dann mit zwei oder dreifachen Nähten verbunden. Jeder Nadelstich bedeutet ein kleines Loch in unserem hochwertigen Stoff, wo unter Druck oder Zugbelastung Wasser eindringen kann. Um dies zu verhindern werden bei DRAUSSEN sämtliche Nähte auf der Innenseite des Overalls verklebt – abgedichtet.
Ressourcenschonend by Design
Und da schließt sich der Kreis zum Design. Je mehr Einzelteile desto mehr Nähte, desto mehr zum Verkleben. Kann man machen, ressourcenschonend ist das aber nicht. Es wird sich am Ende auch die Menge an Verschnitt häufen. (Was man mit dem Verschnitt anfangen kann, das zeigt Nadine von Montreet ). Beim Design wird auch darauf geachtet, dass die Teile leicht wieder zu reparieren sind. Auch mit Hilfe der geringen Anzahl der original Stoffe aus Verschnittstücken.
Also, wir sparen an verschiedenen Farben, optimieren den Schnitt um Stoffe perfekt zu verwerten und um Verschnitt zu vermeiden. Sämtliche eingesetzte Materialien sollten vom selben Rohstoff stammen, um fachgerechtes Recyceln überhaupt zu ermöglichen.
Der Ski-Anzug muss trotzdem wasserdicht sein.
Da sind wir auch schon beim Stoff unserer Outdoor Bekleidung. Er soll wasserdicht und atmungsaktiv sein, robust und langlebig. Das unterscheidet uns schon grundsätzlich von der günstigen Massenware. Die Wasserdichte wird durch eine Membran gewährleistet. Die lässt Wasserdampf vom Körper nach außen, die größeren Wassermoleküle von außen (Regen usw) jedoch nicht nach innen, die Kinder bleiben trocken. Zusätzlich werden die meisten Outdoor Stoffe wasserabweisend beschichtet. Diese Beschichtung soll PFC frei sein.
Um die wasserabweisenden Eigenschaften der imprägnierten Stoffe wieder zu verbessern, einfach das Kleidungsstück nach dem Waschen auf niedrigster Stufe in den Trockner oder sanft mit dem Fön drüber – die Wärme baut die Struktur der Imprägnierung wieder auf.
Ein Tipp von Rob zur Imprägnierung
Bei DRAUSSEN kommen nur Stoffe zum Einsatz, die auch dem härtesten Outdooreinsatz gewachsen sind. Die lange Lebensdauer steht hier für Nachhaltigkeit. Stoffproduzenten arbeiten mit Nachdruck an wunderbaren neuen Stoffen, wo Membran und Trägermaterialien vom selben Rohstoff stammen. So sind diese Stoffe ohne großen Aufwand direkt recyclebar. Dabei muss nicht auf Performance verzichtet werden.
Wo möglich Abfall recyclen.
DRAUSSEN verwendet unter anderem Stoffe der Firma TDI. Diese Stoffe werden Großteils schon aus recyceltem Material hergestellt. Ressourcenschonend.
Unsere Bike-Jerseys werden aus 100% recyceltem PET hergestellt. Ein Teil des PET stammt von sogenannten Pre-Consumerwaste – was soviel bedeutet wie: Abfall, der schon vor der Verwendung des jeweiligen Produkts entstanden ist. Der Rest aus Postconsumerwaste – zum Beispiel Einweg-Wasserflaschen, die aus unseren Meeren gefischt wurden.
Oder auf innovative Materialien setzen.
Nun kommen wir zur Wärmeisolierung. Hier gibt es bereits kompostierbare Watte, die aus Eukalyptus Zellulose hergestellt wird. In Deutschland in Zusammenarbeit mit der österreichischen Firma Lenzing produziert!
Dort produzieren, wo es gebraucht wird.
Bis Ende 2019 produzierten wir einen Großteil unserer funktionellen Bekleidung in Asien. Hier muss man zwischen den Herstellern klar unterscheiden. Billig und Masse gegen geprüfte (zB SEDEX, TÜV,..) Qualitätshersteller.
Wie können wir als DRAUSSEN unseren Einsatz maximieren, um nachhaltige, funktionelle und fair produzierte Produkte unseren Kunden anbieten zu können?
Da gibt es nur die Option, die Produktion nach Europa zu transferieren.
Hier freut uns die schnelle Erreichbarkeit, die Transparenz und schließlich auch Kontrollierbarkeit unserer Produktionen. Unsere neuen Produktionspartner befinden sich in Österreich, Tschechien und Portugal. Es wird unter fairen, europäischen Standards hochqualitativ produziert.
Durch die kurzen Transportwege sparen wir nicht nur Zeit, sondern enorm viele Ressourcen (vor allem Treibstoff). Unser Office und Lager befinden sich im selben Gebäude. Dieses liegt in Zentrum unserer Kleinstadt am Rande der Ostalpen.
Ja, die Herstellung unserer Produkte in Europa an sich ist kostenintensiver – dafür aber fair und nachhaltig.